Gabi Kruber ist unsere PSG-Beauftragte

Gabi Kruber ist die Kinderturnabteilungsleiterin und neue „PSG-Beauftragte“ beim TSV DUWO 08.

PSG steht für Prävention sexualisierter Gewalt.

Viele kennen sie als die Trainerin des Familienturnens. Hier stellt sie sich und ihr Verständnis von dieser Aufgabe vor.

Hallo Ihr lieben Duworaner,

in Hamburg 1962 geboren, lebe ich seit 10 Jahren in Bad Segeberg und arbeite seit 2008 als freiberufliche Trainerin für Sportvereine in Hamburg.  Als Erzieherin habe ich u.a. soziale Brennpunktarbeit mit Kindern dieser Erde gemacht. Sportlichkeit und Fairness sind dabei für mich sehr wichtig. Deshalb arbeite ich, nachdem ich mich aus gesundheitlichen Gründen zur Trainerin umgeschult habe, als angehende Rentnerin, auch so gerne für Sportvereine.

Gemeinnützige Sportvereine sind auch für die gemeinschaftliche Bewältigung von Krisen wichtig.

2015 in der Flüchtlingskrise habe ich in einer Unterkunft einen Bewegungsraum mit einer aus Spenden finanzierten Kletterwand eingerichtet. Ich fand, wenn eine Situation beengend, also zum die Wände hoch gehen ist, warum dann nicht an der Wand hochklettern.

An dieser Stelle möchte ich mich beim DUWO für die Solidarität beim Ausbruch der Covid 19-Pandemie bedanken. Ich fand das sehr motivierend und habe dann versucht, positiv und kreativ mit der Situation umzugehen. Meine WG-Mitbewohnerin war plötzlich die Einzige, die ich noch unterrichtet habe, und sie hat mir geholfen Foto-Sportprogramme auszuarbeiten und zu versenden. Also Personaltraining im Tausch gegen Computer-Crash-Kurs.

Die Kinder, Großeltern und Eltern der DUWO-Familienturnkurse haben sich darüber gefreut und sind hoffentlich in Bewegung geblieben.

Ich habe es ja nicht so mit Heimat-Pathos, aber ja, DUWO ist auch für mich Heimat geworden. Deshalb habe ich auch gerne die Aufgabe der PSG-Beauftragten übernommen. Nach meiner Fortbildung zur Prävention sexualisierter Gewalt (PSG) im Sportverein habe ich zuerst lange darüber nachgedacht, wie ich dieses Thema an Euch, liebe Duworaner, herantrage und mich als Ansprechpartnerin vorstelle. Aktive des Vereins, wie Jugendleiter Sven Kalow und Jan Einhausen sowie der Vorstand – Ute, Thomas und John – haben mir Mut gemacht.

In meinem Berufsleben sind mir viele Arten von Missbrauch an Kindern und Jugendlichen begegnet. Leider wird immer noch viel zu wenig reflektiert, wann, wie und wo Kinder von Erwachsenen benutzt werden. Vielleicht findet deshalb auch sexueller Missbrauch so häufig in der Familie statt.

Ein weiterer Bereich, in dem Missbrauch an Kindern häufig vorkommt, sind Einrichtungen, in denen sie als Schutzbefohlene leben, lernen, spielen und Sport treiben.

Gerade sexualisierte Gewalt wird oft verharmlost und versteckt, weil die traumatisierten Opfer in ihrer Ohnmacht das Geschehene abspalten. Das ist eine natürliche Schutzfunktion des Gehirns um zu überleben. Deshalb haben Erwachsene, die mit Kindern und Jugendlichen leben und arbeiten, eine große Macht und Verantwortung.

Als ich mit 18 Jahren mein Erzieher-Examen gemacht habe, wurde gerade erst diskutiert, dass Pädophile in Einrichtungen wie Kinderheimen in der alltäglichen Lebensbetreuung, die wenig bis gar nicht kontrolliert und hinterfragt werden, einen Raum für ihre krankhafte Veranlagung finden.

Faschistoides Gedankengut, wie das angebliche Recht über andere zu herrschen, kommen noch dazu.

Und auch Einrichtungen, die sehr viel auf Ehrenamtlichkeit basieren, sind ein gefährdeter Bereich, wenn die Kinder und Jugendlichen mit ihren Betreuern allein gelassen werden. Es ist gut, dass inzwischen viel öfter und offener darüber gesprochen wird und Institutionen, wie die Kirche, endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Auch das Strafmaß für Täter dieser Vergehen an Körper, Geist und Seele hat sich erhöht. Aber die Opfer haben nach wie vor lebenslänglich. Und deshalb möchte ich auch mein Leben lang dafür aufstehen, hinsehen und mich einmischen.

Lasst uns gemeinsam aufmerksam sein und mit Respekt und Solidarität für einander einstehen.

Ich wünsche mir, dass Ihr Euch vertrauensvoll an mich wendet, wenn Ihr mit diesem Thema im Vereinswesen konfrontiert werdet und auch, dass alle mit ihren Kindern bzw. Schutzbefohlenen darüber sprechen, meine Kontaktdaten weitergeben und Mut machen, sich an mich zu wenden.

Ihr erreicht mich unter gabi.kruber@gmx.de oder mobil unter 0173/ 795 79 42.

Es wäre schön, wenn sich noch jemand vor Ort (in Ohlstedt lebend) finden würde, der dieses Ehrenamt mit mir teilt.

Sportlich-solidarische Grüße
Eure Gabi Kruber
(u.a. Phsychomotorik- und Reha-Trainerin)